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Wir über uns

Herzlich Willkommen bei der Lebenshilfe Moers!

Eigentlich heißen wir Lebenshilfe Interessengemeinschaft Behinderter Moers e.V. Wie es zu diesem langen Namen kam, können Sie bei Interesse in der Chronik nachlesen. Aber wir selbst sagen einfach Lebenshilfe – und das sollten Sie auch tun.

Wir sind eine Selbsthilfe- und Solidargemeinschaft von Angehörigen behinderter Menschen und behinderten Menschen selbst, die versucht, das Leben  für behinderte Menschen einfacher zu gestalten und die Interessen unserer überwiegend geistig-behinderten Mitglieder zu vertreten. Unsere Arbeit wird von engagierten Mitbürgern unterstützt.

Zu unseren Aufgaben gehören Angebote im Freizeit- und Bildungsbereich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Unterstützung gesundheitsfördernder und -erhaltender Maßnahmen, die Interessenvertretung behinderter Menschen gegenüber Einrichtungen und Behörden, die Mitwirkung an der Verbesserung von Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung, die Organisation von Treffen für behinderte Menschen untereinander und mit Nicht-Behinderten. Ein weiteres Engagement liegt bei der Suche und Umsetzung angemessener Wohnformen für unsere behinderten Angehörigen.

Mehr darüber, wer wir sind und was wir tun, erfahren Sie hier auf unseren Seiten im weltweiten Netz. Wir würden uns freuen, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen.

Normal ist es, verschieden zu sein.

Dirk Möwius
Vorsitzender Lebenshilfe Moers

Chronik der Lebenshilfe Moers

Mit einem Brief im Mai 1978 fing alles an. „Wir sind ein Kreis von Eltern, die durch die Behinderung eines Kindes von allen Problemen, die es mit Behinderten gibt, betroffen sind. Wir haben uns durch einen Volkshochschulkurs kennengelernt und sind gemeinsam zu der Überzeugung gelangt, daß es hier eine Lücke in der Kommunikation unter den Behinderten und genauso unter den Eltern von Behinderten gibt, die wir zu schließen gedenken. Wir haben uns vorgestellt, daß wir uns zu einem Verein oder einer Interessengemeinschaft zusammenschließen, um unsere Probleme gemeinsam zu lösen.“ Egon Möwius schrieb diesen Brief, mit dem zu einem Treffen in der Aula des Moerser Adolfinums eingeladen wurde.

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Doch natürlich war nicht der Brief der eigentliche Anfang. Da war zum einen der besagte Kurs der Volkshochschule, bei dem sich Eltern geistig behinderter Kinder in den Räumen der Sparkasse Repelen zu einem Gesprächskreis unter Leitung von Prof. Kluge trafen. Und da waren Rat und Verwaltung der Stadt Moers, die erkannt hatten, dass mehr für die behinderten Bürger getan werden musste. Die Einrichtung eines Behindertenbeirates war beschlossen worden und auch von Seiten der Stadt sah man die Bedeutung einer Gemeinschaft, die behinderten Menschen Beratung und Angebote für die Freizeitgestaltung bot.

Zur Vereinsgründung kam es beim ersten Treffen noch nicht. Schließlich mussten dafür auch einige juristische Bedingungen erfüllt sein. So traf man sich am 22. Juni 1978 erneut – diesmal im Franziskushaus in Moers-Repelen. 51 Anwesende beschlossen die Gründung der Interessengemeinschaft Behinderter Moers e.V. Egon Möwius, Vater eines geistig-behinderten Sohnes, wurde erster Vorsitzender, seine Stellvertreter wurden Elisabeth Bücking, Lehrerin an der Schule für Behinderte in Krefeld, und der querschnittsgelähmte Gerhard Schink. Schink wurde übrigens auch Vorsitzender des Behindertenbeirates der Stadt Moers, der sich im Juni zu seiner ersten Sitzung traf.

Kurz nach der Gründung wagte sich der junge Verein gleich ans Licht der Öffentlichkeit. Am 16. September fand das erste Treffen für Behinderte im Freizeitpark Moers statt. Unterstützt durch Reinhold Rosemann vom städtischen Jugendamt, wurde die Veranstaltung ein großer Erfolg, der dem Verein auch einen deutlichen Zuwachs an Mitgliedern bescherte. Das „Treffen mit Behinderten“ (das spätere „Familienfest“) gehört seitdem zum Veranstaltungskalender der Lebenshilfe. Bis auf wenige Ausnahmen wurde alljährlich ein Fest durchgeführt – meistens im Freizeitpark. Bei gutem Wetter folgten oft weit über tausend Besucher der Einladung der Lebenshilfe.

Noch hieß die Interessengemeinschaft aber nicht Lebenshilfe. Wichtiges historisches Datum in der Vereinsgeschichte ist der 26. März 1979. Damals ging es um die Fusion der Interessengemeinschaft mit der Lebenshilfe für geistig Behinderte unterer Niederrhein e.V. Dr. Dr. Leo Pünnel von der Lebenshilfe erläuterte die Vorgeschichte. Anfang der 70er Jahre war die Moerser Lebenshilfe mangels aktiver Mitglieder „eingeschlafen“. Von da an hatte der Verein unterer Niederrhein mit Sitz in Rees die Geschäfte weiter geführt. Man hatte aber großes Interesse daran, dass der Bereich Moers wieder eigenständig wurde. Dazu kamen weitere handfeste Vorteile: Zum einen böten die Dachverbände der Lebenshilfe auf Bundes- und Landesebene umfangreiche fachliche und juristische Hilfe und Beratung. Und die Lebenshilfe brachte auch eine stattliche Mitgift in die Ehe ein. Gut 100 000 Mark sollten dem jungen Verein ein guter Grundstock für seine vielfältigen Pläne sein. Strittig war dann nur noch die Frage, ob der neue Verein Lebenshilfe für Behinderte, Interessengemeinschaft Moers (Dr. Pünnel) oder Lebensstile Interessengemeinschaft Behinderter Moers heißen sollte. Mit 37-Ja und einer Nein-Stimme wurde dann die zweite Variante angenommen.

Bei der turnusgemäßen Jahreshauptversammlung im Mai 1979 betrug der Mitgliederbestand der Lebenshilfe Moers bereits 124 Mitglieder. Mit Roland Grönke wurde ein Vertreter der „alten“ Lebenshilfe in den Vorstand der Interessengemeinschaft gewählt. Für 1980 wurde die erste dreiwöchige Freizeitmaßnahme für Behinderte angekündigt. In Moers wird – wie vom Verein gefordert – der Fahrdienst für Behinderte eingerichtet. Große Resonanz fand auch die Rollstuhldemonstration am Königlichen Hof am 6. Oktober 1979.

220 Mitglieder meldete die Lebensstile 1980. Das Programm ist mittlerweile so umfangreich, dass die Mitglieder mehrfach jährlich angeschrieben werden. Das Kegeln für Behinderte findet zum ersten Mal statt. Ebenfalls zum ersten Mal wird eine Ferienfreizeit durchgeführt. Elf Helfer fahren mit 22 Behinderten nach Pelzerhaken an der Ostsee.

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1981 war das Internationale Jahr der Behinderten. Zahlreiche Veranstaltungen sorgten für eine positiven Schub in der Behindertenarbeit. Die Lebenshilfe Moers bot erstmals eine Ferienfreizeit in Spanien an. Es ging nach Dehesa de Campoamor in der Provinz Alicante. Fortgesetzt wurden die Fahrten an die Ostsee.

1982 wurden erstmals vereinseigene Räume in der „Waldschule“ in Moers-Meerbeck genutzt. 59 Kinder und Jugendliche beteiligten sich in diesem Jahr an den Freizeitmaßnahmen. Nachdem im Jahr 1983 eine Erbschaft der Lebenshilfe neue finanzielle Möglichkeiten erschließt, wird auf der Jahresversammlung 1984 die Satzung erweitert. Das Ziel „Errichtung von Wohnstätten für Behinderte“ wurde neu aufgenommen.

Das Programm der Lebenshilfe hat mittlerweile feste Strukturen. Neben den großen Ferienfreizeiten gibt es verschiedene Tagesausflüge, die Turngruppe, zunächst in Zusammenarbeit mit dem SV Neukirchen, heute mit der BSG Moers, die Kegelgruppe, Kochen für Behinderte, die jährliche Weihnachtsfeier und das Familienfest im Freizeitpark.

Der Gründungsvorsitzende des Vereins, Egon Möwius, verstarb 1987. Nicht mehr miterleben konnte er die Fertigstellung des ersten Behindertenwohnheims in Moers. Geplant vom Architekten Arno Kleinlützum, entstand an der Römerstraße das Kardinal-von-Galen-Haus. Es steht in der Trägerschaft der Caritas Werk- und Wohnstätten Niederrhein. Die Lebenshilfe sowie der Verein für spastisch Gelähmte, die sich an der Finanzierung beteiligt haben, engagieren sich bis heute im Beirat des Hauses. Der größte Teil der Bewohner ist Mitglied der Lebenshilfe und nimmt an den verschiedenen Angeboten teil.
Elisabeth Bücking wurde neue Vorsitzende der Lebenshilfe Moers.

Nachdem Frau Bücking 1994 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für die Vorstandsarbeit zur Verfügung stand, wurde Dirk Möwius Vorsitzender der Lebenshilfe Moers. Im gleichen Jahr wird aus der Meerbecker Waldschule ein Zentrum für Behindertenarbeit. Hier, wo neben der Lebenshilfe auch die Behindertensportgemeinschaft und die Aktionsgemeinschaft Jahr der Behinderten untergebracht sind, bietet die Lebenshilfe verschiedene Kurse und Beratungen an. In der Lehrküche finden zum Beispiel die Kochkurse in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Moers statt. Christel Eich führt die bisher von Elisabeth Bücking geleiteten Freizeiten an der Ostsee (zuletzt ging es nach Wisch) weiter.

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Ende der 90er Jahre beschäftigte die Lebenshilfe sich mit sich selbst: Ist sie ein aussterbender Verein, obwohl die Zahl der behinderten Menschen ständig steigt? Es fällt zunehmend schwerer, die jüngere Eltern-Generation für das Leben im Verein zu begeistern. Es ist immer noch der Kreis der Gründer, der die Lebenshilfe mit Leben füllt. Das neue Jahrtausend startete jedoch sehr vielversprechend. Ein Kreis jüngerer Mütter mit geistig-behinderten Kindern schloß sich der Lebenshilfe an. Unter dem Schlagwort „Lebenshilfe for Kids“ gibt es Angebote wie Kegeln, Disco oder Workshops speziell für diese Zielgruppe. Zudem bietet der „Lebenshilfe Action Club“ nun regelmäßig betreute Kurzfreizeiten für Behinderte inklusive Betreuung an. Da geht es in die Diskothek e-dry, ins Kino oder ins Theater oder zur Paddeltour auf die Niers.

Im Jahr 2002 wurde ein gemeinsames Werk der in der Waldschule ansässigen Vereine fertig gestellt. Ein Treppenlifter, mit Hilfe der Aktion Mensch angeschafft, macht endlich auch das Obergeschoss des Behindertenzentrum für mobilitätsbehinderte Menschen erreichbar.

Das 25-jährige Bestehen feierte die Lebenshilfe mit vielen Freunden und zahlreichen Gründungsmitgliedern im Kulturzentrum Rheinkamp. Zahlreiche Silberjubiläen folgten: vom Kegeln bis zur Spanienfreizeit

Aktionen der Lebenshilfe

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